Die „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma

gelesen von Günther Maria Halmer


Die „Heilige Nacht von Ludwig Thoma ist ein Klassiker der bayerischen Literatur. Seit Thoma vor beinahe 90 Jahren die Idee hatte, die biblische Legende von Christi Geburt in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Mundart-Text nichts von seiner Kraft verloren.


Günther Maria Halmer schafft es, die einem jeden bekannte Geschichte von der „Heiligen Nacht“ stilsicher und unverblümt im Sinne des bayerischen Dichters Ludwig Thoma wiederzugeben. Als gebürtiger Rosenheimer ist der weit über Bayerns Grenzen hinaus bekannte Schauspieler geradezu eine Idealbesetzung, um dieses Stück seinem Publikum hin- und mitreißend authentisch vorzutragen.


Musikalisch umrahmt wird die „Heilige Nacht“ von einer ganz eigenen kunterbunten Tonpoesie der Komponistin und Geigerin Martina Eisenreich und ihrem Quartett: Wolfgang Lohmeier, als Meister kreativer Klangwelten und




phantasievoller Perkussion, Christoph Müller mit vielfältigem, einfühlsamem Gitarrenspiel und

Stephan Glaubitz an einem kraftvoll, erdigen Kontrabass. Eine stimmige Formation rund um eine flammend rothaarige Extrem-Emotional-Geigerin, die ihrem Instrument hexenkunstartig schöne neue Klangfarben entlockt.


Da verzaubern einen „himmlische“ Töne wie Orgel- oder Harfenklänge, man nimmt Glockengeläute wie vom nahegelegenen Kirchturm wahr, oder man fühlt sich durch lautmalerische Windgeräusche in den weihnachtlichen Winterwald entführt.


Sphärisch und atmosphärisch zugleich wird somit der Text nicht nur zum Hörspiel sondern zum Hörerlebnis und stimmt den staunend Lauschenden mit Herzenswärme und Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein.